Worum geht es hier?
Es gibt ein psychologisches Phänomen, das wohl jeder Mensch kennt: Prokrastination. Der schwer aussprechbare Fachbegriff dafür, wichtige Dinge aufzuschieben und nicht konsequent umzusetzen. Landläufig: Aufschieberitis.
Sobald wichtige Schritte anstehen, werden plötzlich andere Dinge wichtiger. Plötzlich muss das Haus geputzt werden, E-Mails müssen gecheckt, Fingernägel geschnitten und ein Kuchen gebacken werden. So lenkt man sich geschickt von dem ab, was gerade ansteht.
Und das sind oft Dinge, auf die man im Moment keine Lust hat oder gegen die man innere Widerstände hat. Dennoch wäre die Umsetzung wichtig – davon kann letztlich der Gesamterfolg abhängen.
Schrittweise Anwendung in dranbleiben
Folgende bewährte Strategien helfen dir, deine Aufschieberitis zu überwinden. Starte mit dem ersten Punkt. Wähle dein weiteres Vorgehen, je nachdem was du dort erkennst.
1. Hier starten: Die Aufschieberitis durchleuchten
Was bewegt dich dazu, die Umsetzung bestimmter Mini-Schritte stets vor dir herzuschieben? Mit folgenden zwei Fragen findest du es heraus:
- Was hindert dich daran, diesen Schritt umzusetzen?
- Welche Vorteile bringt es dir, diesen Schritt jetzt nicht umzusetzen?
Deine Erkenntnisse kannst du beim jeweiligen Mini-Schritt als Kommentar vermerken.
Möglichkeit 1: Sind das wirklich gute Gründe, die es rechtfertigen, die Umsetzung aufzuschieben? Falls ja, triff eine bewusste Entscheidung und steh dazu. Setze das geplante Umsetzungsdatum auf einen realistischen zukünftigen Zeitpunkt.
Möglichkeit 2: Überzeugen dich deine Gründe nicht? Möchtest du deine Blockade auflösen? Dann wähle eine passende Strategie aus den folgenden.
2. Die Strategie der kleinen Schritte
Der Widerstand gegen die Umsetzung bestimmter Schritte saugt die meiste Energie. Bei der Überwindung der Aufschieberitis geht es deshalb nicht darum, wie du damit fertig wirst, sondern wie du anfängst und die inneren Widerstände minimierst.
Das erreichst du, indem du den Mini-Schritt in noch kleinere Mini-Schritte zerlegst. Dadurch wird die innere Hemmschwelle geringer und die Umsetzungswahrscheinlichkeit höher. Die Frage ist: Wie kann ich diesen Schritt in noch kleinere Schritte unterteilen?
In dranbleiben führst du dazu folgende Schritte aus:
- Füge alle gefundenen Schritte als Mini-Schritte bei dem jeweiligen Ziel hinzu.
- Setze jeweils ein Datum, wann du planst, dies zu tun.
- Achte darauf, dass du den ersten Mini-Schritt innerhalb der nächsten 3 Tage umsetzt.
Lesetipp: Weiterführende Informationen und Tipps findest du in folgendem Artikel: Gehe kontinuierlich kleine Schritte.
3. Hemmungen überwinden
Manchmal lässt sich eine Handlung in noch so kleine Mini-Schritte aufteilen, und doch bleibt ein Teil, bei dem du innere Widerstände oder sogar Angst hast. Im Folgenden findest du ein paar Tipps, wie du solche Hürden überwindest.
Die Angst hinterfragen:
- Wovor genau hast du Angst?
- Was ist das Schlimmste, das passieren könnte – und wie wahrscheinlich ist das wirklich?
- Was würdest du tun, wenn dieses Worst-Case-Szenario eintritt?
Fokus auf das Positive:
- Denke an die Vorteile, die sich durch diesen Schritt ergeben
- Visualisiere, wie du den Schritt erfolgreich umsetzt
- Stelle dir vor, wie stolz du auf dich sein wirst, wenn du es geschafft hast
Beachte auch den letzten Punkt in diesem Artikel besonders („Anerkennung und Wertschätzung“). Solche Heldentaten gehören gebührend gefeiert.
4. Die Konsequenzen verdeutlichen
Wenn man die Umsetzung vor sich herschiebt, dann sind einem die langfristigen Folgen vom eigenen Handeln kaum bewusst. Es macht daher Sinn, sich die Konsequenzen zu verdeutlichen. Die Frage ist also hier: Welche negativen Folgen hat es, wenn ich die Umsetzung von diesem Schritt stets vor mir herschiebe? Mit welche Auswirkungen muss ich rechnen?
In dranbleiben führst du dazu folgende Schritte aus:
- Öffne den Mini-Schritt, der dir zu schaffen macht, in der Detailansicht (klicke oder tippe einfach auf den Text).
- Füge deine Antworten auf obige Frage als Kommentar hinzu. So bleiben sie dir stets bewusst.
- Wenn die Umsetzung wieder ansteht und du beginnst, dich abzulenken, dann lies dir deine Antworten nochmals durch.
- Frage dich dabei: Kann ich mit diesen Konsequenzen leben?
5. Final Countdown
Diese Methode ist einfach und wirkungsvoll:
- Bereite alles vor, dass du mit der Umsetzung sofort starten kannst
- Zähle den Countdown herunter: 5…4…3…2…1…
- Action! Und dann leg los
Es geht meistens nur darum, einfach mal zu beginnen.
Wichtig: Anerkennung und Wertschätzung für jegliche Fortschritte
Erkenne noch so kleine Fortschritte an und sei dankbar dafür. Hey, du stellst dich nun etwas, vor dem viele andere resignieren oder sich zu Netflix flüchten. Ist das nicht Grund genug für ein ausgesprochenes Selbstlob? Noch besser: Belohne dich für deinen Mut und feiere deine Fortschritte. Dann erreichst du damit auch noch etwas ganz anderes: Die Freude ist mit an Bord.
„Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die du immer tun wolltest. Tu sie jetzt.“ (Paulo Coelho)
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