Dieser Artikel ist eine Einführung zum Thema Glaubenssätze. Das Lesen dieses Artikels ist Voraussetzung für die SelbstCoaching-Übung MindChanger.
Unsere Glaubenssätze und Überzeugungen haben einen starken Einfluss darauf, wie erfolgreich wir beim Verwirklichen von unseren Zielen und Visionen sind. Der eine ist fest davon überzeugt, ein Looser zu sein. Der andere wiederum glaubt hundertprozentig, dass ihm einfach ALLES gelingt. Wer wird wohl mehr Erfolg ernten? Wer wird die mutigeren Entscheidungen treffen? Henry Ford gibt in einem seiner bekanntesten Zitate die Antwort: „Ob du denkst, du kannst es oder du kannst es nicht – in beiden Fällen wirst du Recht behalten.“
Wie man einen Glaubenssatz erkennt
Bevor ich nun näher auf das Entstehen und die Wirkungsweise von Glaubenssätzen und Überzeugungen eingehe, möchte ich dir zuerst ein paar Beispiele geben. Here we go:
- Immer wenn es darauf ankommt, versage ich.
- Das Leben ist kein Wunschkonzert.
- Ich bin einfach nur genial.
- Ich bin dumm.
- Im Job bin ich immer erfolgreich.
- Das Leben ist hart und ungerecht.
- Alles was ich anfasse, wird zu einem Erfolg.
- Ich bin nicht gut genug.
Wie du an dieser Auflistung siehst: Es gibt positive und negative Glaubenssätze. In Bezug auf unser Leben und unsere Ziele sind manche also unterstützend und andere sind eher hinderlich bzw. einschränkend.
Einen Glaubenssatz erkennt man meist daran, dass er eine Verallgemeinerung darstellt. Deshalb enthalten Glaubenssätze manchmal Wörter wie z. B. „immer“ und „alle“ (siehe Beispiele). Allerdings hat die Sache einen Haken: Bei genauerem Hinschauen sind sie eben nicht „immer“ gültig und vor allem gelten sie auch nicht für „alle“ anderen Menschen. Und deshalb auch GLAUBENSsatz: Es ist eben nur Glauben und keine in Stein gemeisselte absolute Wahrheit.
Wie Glaubenssätze entstehen
Viele davon haben wir von außen eingetrichtert bekommen und haben sie unreflektiert übernommen. Eltern, Lehrer, Geistliche, Freunde, Politiker, die Medien etc. haben uns ihre Überzeugungen als Wahrheiten präsentiert und wir haben sie – ganz eigenverantwortlich – geglaubt. Das ist also unser Anteil an der Geschichte. Wie der Comic-Held Homer Simpson einmal sagte: „Zum Lügen gehören immer zwei. Einer, der lügt und einer, der’s glaubt.“ 🙂
Zum anderen haben wir Glaubenssätze auch selbst gebildet, wie z. B. durch unsere frühkindlichen Erfahrungen.
Beispiel: Stefanie macht als Kind die Erfahrung, dass beide Eltern kaum Zeit für sie haben. Beide arbeiten sehr viel. Stefanie bildet darauf folgende Überzeugungen: Ich bin nicht wichtig. Ich bin nicht liebenswert. Auch wenn das nicht wirklich stimmt, gibt es dem Kind eine Erklärung. Das ist schlicht Stefanies Interpretation des Erlebten.
Manche Glaubenssätze sind uns bewusst und werden zum Teil unserer Lebensphilosophie. Wieder andere sind uns völlig unbewusst. Doch eine unbewusste Überzeugung entfaltet erst recht seine Wirkung. Gerade, weil unbewusste Glaubenssätze uns zeigen, was wir WIRKLICH glauben.
Beispiel: Max glaubt tief in seinem Inneren, dass er nichts wirklich richtig gut kann. In seinem Job möchte er nun immer alles perfekt machen, arbeitet überdurchschnittlich viel und hart und möchte so allen zeigen, dass er es wirklich drauf hat. Was vielleicht auch rein faktisch stimmt, doch wirklich überzeugt ist Max unbewusst von dem Gegenteil. Wenn es nun darum geht, beruflich den nächsten Schritt zu machen und eine neue Herausforderung anzunehmen, wird Max plötzlich ganz unsicher und bekommt weiche Knie. Er entscheidet sich gegen diese Chance. Den Grund kannst du dir denken…
Wie Glaubenssätze wirken
Glaubenssätze wirken ähnlich wie eine selbsterfüllende Prophezeiung: Das, was man glaubt, tritt häufig auch wirklich ein.
Beispiel: Stefanie ist davon überzeugt, dass sie nicht attraktiv ist. Wenn sie mit Männern spricht, wirkt sie deshalb unsicher und eher introvertiert. Mit dieser Rückzugstaktik gewinnt sie tatsächlich keine Aufmerksamkeit beim anderen Geschlecht, da diese auch nur schwer an sie herankommen. Und so denken die meisten Männer, dass wiederum Stefanie sie nicht attraktiv findet. Der Glaubenssatz wird jedenfalls bei Stefanie bestätigt und verinnerlicht sich umso mehr: „Männer interessieren sich nicht für mich, also bin ich tatsächlich unattraktiv. Hab ich’s doch gewusst…“
Wir sehen durch die Brille unseres Glaubenssatzes und nehmen vor allem das wahr, was den Glaubenssatz wiederum bestätigt. Dieses meist unbewusste Verhalten nennt man selektive Wahrnehmung. Das funktioniert wie ein Filter: Alles, was nicht in unser Denkmuster passt, wird herausgefiltert und entzieht sich unserer Wahrnehmung.
Beispiel: Angenommen, jemand möchte gerne Geld verschenken und setzt in die Zeitung eine Annonce mit folgendem Text: „Ich verschenke 100 Euro an den ersten, der sich auf diese Anzeige meldet.“ Menschen mit Glaubenssätzen, wie z. B. „Im Leben bekommt man nichts geschenkt“ würden diese Anzeige mit hoher Wahrscheinlichkeit überhaupt nicht wahrnehmen bzw. würden sich impulsartig denken, dass dabei sicher ein Haken ist. Menschen mit der Überzeugung wie „Mir fliegt alles zu“, sehen die Anzeige, rufen an und freuen sich über das geschenkte Geld. Das muss natürlich nicht immer so sein, aber tendenziell ist diese Verhaltensweise sehr wahrscheinlich, wenn man mit entsprechenden Überzeugungen durch die Welt läuft.
Und so kommt es, dass unsere Realität unsere Überzeugungen widerspiegelt. Wir sehen die Welt also nicht so, wie sie ist, sondern wie wir glauben, dass sie ist. Und so sind Glaubenssätze auch dafür (mit-)verantwortlich, dass wir immer wieder ähnliche Situationen erleben. Es sei denn, wir verändern sie.
Wie man Glaubenssätze verändern kann
Es gibt zahlreiche Methoden und Techniken, die sich mit dem Erkennen und Verändern von Glaubenssätzen und Überzeugungen beschäftigen.
Im Rahmen von dranbleiben bieten wir eine Methode an, die ein paar Techniken kombiniert und vor allem die Möglichkeiten von unserer Web-App nutzt, um die Nachhaltigkeit sicherzustellen. In der Selbstcoaching-Übung MindChanger wirst du dazu schrittweise angeleitet (dazu ist ein Nutzerkonto erforderlich).
Das ganze basiert darauf, dass die limitierenden Überzeugungen hier nicht „weggemacht“ werden, sondern die neuen, positiven Glaubenssätze mit dem nötigen Dranbleib-Faktor mehr und mehr integriert werden.
Fazit
Manche Glaubenssätze sind ein Segen – und andere eben nicht. Letztlich ist es unsere Entscheidung, was wir glauben möchten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es kann die Dinge so richtig ins Rollen bringen, wenn man das „richtige“ glaubt. Hast du Lust, gleich jetzt mit der genannten Selbstcoaching-Übung dieses Thema ganz praktisch und konkret zu erforschen? Lass dich überraschen! Denn alles ist möglich. Dies ist zumindest ein Glaubenssatz, der wirklich Sinn macht. 🙂
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